
5 Anzeichen, dass du dringend eine Atempause brauchst

Erkenne die Warnsignale deines Körpers, bevor es zu spät ist
Veröffentlicht von Inge Lederhofer | Lesezeit: 6 Minuten
Kennst du das Gefühl, wenn dein Körper längst "Stopp" sagt, du aber trotzdem weitermachst? Wenn der Alltag dich so sehr vereinnahmt, dass du vergisst, richtig zu atmen?
In unserer hektischen Welt haben viele Menschen verlernt, auf die Signale ihres Körpers zu hören. Dabei sendet er uns täglich klare Botschaften – wir müssen nur lernen, sie zu verstehen.
Als zertifizierte Breathwork-Begleiterin erlebe ich täglich, wie Menschen zu mir kommen, die diese Warnsignale viel zu lange ignoriert haben. Heute möchte ich mit dir die fünf wichtigsten Anzeichen teilen, die dir zeigen: Es ist Zeit für eine Atempause.
1. Du hältst unbewusst den Atem an
Das Warnsignal: Du bemerkst plötzlich, dass du in stressigen Momenten die Luft anhältst – beim E-Mail-Schreiben, im Stau oder während schwierigen Gesprächen.
Was dahinter steckt: Atemanhaltung ist ein uralter Überlebensinstinkt. Dein Körper denkt: "Gefahr! Bloß nicht auffallen!" und aktiviert automatisch den Kampf-oder-Flucht-Modus. Das Problem: In unserem modernen Leben gibt es keine echte Gefahr, aber dein Nervensystem kann das nicht unterscheiden.
Warum es gefährlich ist: Chronisches Atemanhalten führt zu Sauerstoffmangel im Gehirn, verstärkt Angstgefühle und hält dich in einem permanenten Stresszustand gefangen.
"Ich hatte eine Klientin, die bemerkte, dass sie während jeder Videokonferenz unbewusst die Luft anhielt. Kein Wunder, dass sie nach jedem Meeting völlig erschöpft war!"
2. Deine Atmung ist flach und schnell
Das Warnsignal: Du atmest hauptsächlich in die Brust statt in den Bauch. Deine Atemzüge sind kurz, schnell und oberflächlich.
Was dahinter steckt: Brustatmung ist die Atmung des Stresses. Sie signalisiert deinem Nervensystem permanent: "Alarm! Bereit zur Flucht!" Dein Körper produziert kontinuierlich Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin.
Der Teufelskreis: Flache Atmung → mehr Stress → noch flachere Atmung → noch mehr Stress. Ein Kreislauf, der sich selbst verstärkt.
So erkennst du es: Lege eine Hand auf die Brust, eine auf den Bauch. Bewegt sich hauptsächlich die obere Hand, atmest du zu flach.
3. Du fühlst dich ständig müde, obwohl du genug schläfst
Das Warnsignal: Du schläfst 7-8 Stunden, wachst aber trotzdem erschöpft auf. Tagsüber fühlst du dich wie in Watte gepackt.
Was dahinter steckt: Schlechte Atmung bedeutet schlechte Sauerstoffversorgung. Deine Zellen bekommen nicht genug Sauerstoff, um optimal zu funktionieren. Das ist, als würdest du dein Auto mit halbvollem Tank fahren – es läuft, aber nicht rund.
Die versteckte Ursache: Viele Menschen atmen auch nachts flach oder halten sogar im Schlaf den Atem an. Der Körper kann sich nie richtig erholen.
"Eine meiner Teilnehmerinnen sagte nach der ersten Breathwork-Session: 'Ich fühle mich zum ersten Mal seit Jahren richtig wach – ohne Kaffee!'"
4. Deine Schultern sind permanent verspannt
Das Warnsignal: Deine Schultern hängen ständig in den Ohren. Nacken- und Schulterverspannungen sind dein täglicher Begleiter.
Was dahinter steckt: Bei Stress ziehen wir instinktiv die Schultern hoch – ein Schutzreflex. Wenn dieser Zustand chronisch wird, verkrampft die gesamte Atemmuskulatur. Die Folge: Du kannst gar nicht mehr tief atmen, selbst wenn du willst.
Der Dominoeffekt: Verspannte Schultern → eingeschränkte Atmung → mehr Stress → noch verspanntere Schultern.
Schneller Selbsttest: Lass bewusst deine Schultern fallen. Spürst du, wie sie sich entspannen? Dann waren sie zu hoch.
5. Du reagierst übertrieben emotional auf kleine Ärgernisse
Das Warnsignal: Kleinigkeiten bringen dich zur Weißglut. Du explodierst wegen verschütteten Kaffees oder weinst bei harmlosen Kommentaren.
Was dahinter steckt: Sauerstoffmangel durch schlechte Atmung beeinträchtigt die Funktion deines präfrontalen Cortex – dem Bereich des Gehirns, der für emotionale Regulation zuständig ist. Du verlierst buchstäblich die Kontrolle über deine Reaktionen.
Die Wissenschaft dahinter: Studien zeigen, dass bereits 10 Minuten bewusste Atmung die Aktivität im präfrontalen Cortex um bis zu 30% steigern kann.
"Ein Klient erzählte mir: 'Seit ich richtig atme, rege ich mich nicht mehr über jeden Stau auf. Meine Familie ist begeistert!'"
Was kannst du jetzt sofort tun?
Wenn du dich in einem oder mehreren dieser Punkte wiedererkennst, ist es höchste Zeit zu handeln. Hier sind drei Sofort-Maßnahmen:
1. Die 4-7-8 Notfall-Atmung
•4 Sekunden einatmen durch die Nase
•7 Sekunden Atem anhalten
•8 Sekunden ausatmen durch den Mund
•3-4 Mal wiederholen
Diese Technik aktiviert sofort deinen Parasympathikus – den "Ruhe-und-Verdauung"-Modus deines Nervensystems.
2. Der Schulter-Check
Stelle dir stündlich einen Wecker und frage dich: "Wo sind meine Schultern?" Lass sie bewusst fallen und atme tief durch.
3. Die Bauch-Hand-Technik
Lege eine Hand auf den Bauch und atme bewusst dorthin. Die Hand sollte sich heben und senken wie eine sanfte Welle.
Der Wendepunkt: Wenn Atmung zur Heilung wird
Die gute Nachricht: All diese Symptome sind reversibel. Dein Körper hat eine erstaunliche Fähigkeit zur Selbstheilung – er braucht nur die richtige Unterstützung.
In meinen Breathwork-Sessions erlebe ich immer wieder kleine Wunder:
•Menschen, die seit Jahren unter Schlaflosigkeit leiden, schlafen nach einer Session tief und fest
•Chronische Verspannungen lösen sich in wenigen Minuten
•Panikattacken werden durch bewusste Atmung gestoppt
Das Geheimnis: Breathwork ist mehr als nur "tief atmen". Es ist ein kraftvolles Werkzeug zur Transformation deines gesamten Nervensystems.
Dein nächster Schritt
Falls du dich in mehreren der beschriebenen Punkte wiedererkennst, ignoriere diese Warnsignale nicht länger. Dein Körper bittet dich um Hilfe – höre auf ihn.
Meine Einladung an dich: Ich biete regelmäßig kostenlose Online-Breathwork-Sessions an, in denen du in einem sicheren Raum lernen kannst, wieder richtig zu atmen. Ohne Druck, ohne Leistungsanspruch – einfach du, dein Atem und ein Moment des Ankommens.
"Jeder Atemzug ist eine Chance, neu zu beginnen."
Über die Autorin: Inge Lederhofer ist zertifizierte Breathwork-Begleiterin und hilft Menschen dabei, durch bewusste Atemarbeit zu mehr Ruhe und innerer Kraft zu finden. Sie lebt in Purkersdorf bei Wien und bietet sowohl Online- als auch Präsenz-Sessions an.
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